9. Übungsaufgabe

Bei einer Google- Suche ist es natürlich besonders schwer, dem ersten Hit, Wikipedia zu widerstehen. So sieht man dann nach, was denn auf Wikipedia zum Jugoslawienkrieg geschrieben steht, und siehe da, die Qualität des Beitrags überzeugt. Er liefert einen guten Überblick über die Chronologie der Ereignisse und die Akteure. Doch am meisten beeindruckt hat mich der Teil der Verweise, die zitierten Werke wirken nicht nur grundsolide, der Autor stützt sich oft auf Herausgaben des deutschen Bundestages, es folgt eine ellenlange Liste von Filmen, Literatur und Weblinks.
Damit deckt Wikipedia demnach nicht nur die „trockene“ politische Geschichte ab, sondern bietet auch die Möglichkeit, sich kulturell mit dem Thema zu beschäftigen.
Doch nicht nur der Wikipedia-Eintrag zum Thema „Jugoslawienkriege“ wirkt seriös, auch die nachfolgenden Suchergebnisse bei Google sind zumeist Verweise zu ernst zu nehmenden Quellen zeitgeschichtlicher Geschichtsschreibung. Viele Artikel der Wochenzeitung „ Die Zeit“ scheinen auf, die zwar schon älteren Datums sind, doch gerade bei journalistischen Quellen, birgt dies durchaus interessante Seiten, beispielsweise lässt sich die Art der Berichterstattung oder publizistischen Analyse im Laufe der letzten zehn Jahre vergleichen. Was verschiebt sich in der Wahrnehmung der professionellen Beobachter? Welcher Polemiken bedienen sie sich allenfalls?
YouTube liefert bewegte Bilder von zeitgenössischen Tagesnachrichten, aber auch Zeitzeugeninterviews amateurhafter Machart. Links zu den Websites diverser Fernsehstationen des deutschen Sprachraums sind ebenfalls prominent vertreten. Themenabende und Sondersendungen scheinen nun, 10 Jahre nach der Abspaltung Sloweniens, sehr beliebt zu sein, die mediale Berichterstattung über die Kriegsverbrecherprozesse steht gleich an zweiter Stelle.
Die von mir erlesenen Stichproben bei Verweisen auf Webseiten mir unbekannten Namens haben mich positiv überrascht. In ihrer Mehrheit erwies sich ihr Inhalt als seriös und durchaus interessant und informativ.
Die Suche auf professionellen Maschinenist natürlich noch immer fruchtbarer. Einerseits da die Bedeutungsmöglichkeiten der Suchbegriffe zumindest abgesteckt sind, andererseits, weil die Wissenschaftlichkeit Voraussetzung ist. Die Funde über „Historical Abstracts“ und „Historische Bibliographie“ bringen ein tieferes Eindringen in die Materie mit sich, als auch erwartbare Strukturierung. Überraschend für mich war, dass die Ergebnisse der „professionellen“ Suche gar so sehr der kulturwissenschaftlichen Behandlung der Balkankonflikte verhaftet sind. Es werden kaum einführende Werke zu dem Thema publiziert, die politische Geschichte scheint absolut im Hintergrund zu stehen. Bei der „Laiensuche“ kamen viel eindeutigere Ergebnisse zu Tage, es werden nicht die neuesten Sachen geboten, doch immerhin kann man sich ein gutes Bild vom Stand auch der Forschung machen.

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